Luxuscamp

Von Guerrero Negro zur Laguna San Ignacio

Wir hatten an dem Morgen nur 220 km zu fahren und deshalb trödelten wir etwas.  

Zum Frühstück gingen wir ins hoteleigene Restaurant. Die einzige Bedienung war gleichzeitig die Köchin und weder besonders schnell, noch sprach sie Englisch. Heiko bestellte sich Huevos a la mexikana, doch mir war nicht nach mexikanischen Eier zumute, auch wenn da jede Menge Gemüse dabei ist. Continental Breakfast ist in der Baja unbekannt und deshalb entschied ich mich für Quesadillas mit Käse und Huhn. Es dauerte etwas länger, doch "remember, you are in Mexiko" - wir nahmen's gelassen. Jedenfalls habe ich es nicht bereut, mich für Quesadillas entschieden zu haben, denn die gefüllten mexikanischen Pfannkuchen waren echt lecker. Zusammen mit zwei frisch gepressten Orangensäften bezahlten wir umgerechnet knapp 14 €.  

Danach fuhren wir 150 km bis San Ignacio und das dauerte 2 Stunden, unter anderem weil zwischendurch mal wieder ein Militärposten war, den ich diesmal heimlich fotografierte.

Wir mussten uns nun doch etwas beeilen, denn wir sollten zum Lunch im Kuyima Camp sein.

Kurz vor dem Ortsende in San Ignacio hörte plötzlich der Teer auf, obwohl die Straße zum Camp seit Anfang des Jahres vollständig asphaltiert sein sollte.

Wenigstens ein kleines Schild zeigte, dass wir auf dem richtigen Weg waren, doch die Straße wurde immer ruppiger.

Doch nach einem Kilometer - tataaaa

Komisch, dass es für den Kilometer dazwischen keine Wagenladung Asphalt mehr gereicht hat.  

Jetzt waren es nur noch knapp 70 km bis zum Camp. Aber denkste, nur 50 km davon waren geteert und beim Rest war man über die Stoßdämpfer froh.

Obwohl die Piste im Anschluss ziemlich breit und frisch gegradet war, ruckelte es weiterhin heftig.

Nach knapp 10 km kam endlich mal ein Schild zur Sicherheit, dass wir uns nicht verfahren haben.

Nach weiteren 4 km jede Menge Muschelberge, aber immer noch kein Camp.

Zwischendurch kamen wir an kleinen Camps vorbei, doch immer noch kein Kuyima. So langsam (ver)zweifelten wir, doch dann war endlich das Camp zu sehen.

Im Restaurant befindet sich gleichzeitig die Rezeption.

Wir bekamen gleich Laura, die am besten Englisch spricht, zur Seite gestellt. Sie zeigte uns die Luxusherberge für eine Nacht.

So konnten wir komfortabel campen, d. h. im Zelt befanden sich zwei Feldbetten mit Bettzeugs.

Wir hatten sicherheitshalber eigene Schlafsäcke und Fleecedecken im Gepäck und das war auch gut so, denn deren Schlafsäcke sahen nicht gerade vertrauenserweckend aus und das Kopfkissen war irgendwie speckig. Das Leintuch im Schlafsack war aber sauber und roch auch frisch, so dass ich es über den Schlafsack und ein Handtuch aufs Kopfkissen legte. Die mitgebrachten Fleecedecken nahmen wir zum Zudecken. 

Doch nun weiter mit der Camp-Besichtigung. Die Toiletten sind getrennt und mit der Technik muss man sich vertraut machen.

Auch wenn es nicht so aussieht, die Campingtoiletten waren absolut sauber und das Wasser zum Schöpfen wohlriechend mit Reinigungsmittel versetzt.

Also vorher ein Becher Wasser ins Klo kippen und danach wie im Flugzeug den Hebel betätigen.

Auch für die Duschen gibt es eine Anleitung. Dazu muss man vor dem Duschhaus das von der Solaranlage erhitzte Wasser mit Kaltwasser in einem 5-Liter-Eimer mischen.

Danach übergießt man sich mit dem wohltemperierten Wasser. Spätestens bei dieser Erklärung beschlossen wir, auf die Dusche zu verzichten. Wir hatten morgens geduscht und konnten somit ausnahmsweise abends auf die Ganzkörperreinigung verzichten.  

Jetzt zeige ich euch noch das Open Air Unisex-Waschhaus. Gleichsam für Mitarbeiter und Gäste.

Nachdem wir uns mit den Örtlichkeiten vertraut gemacht hatten, war es Zeit für das Mittagessen. Es gab Jakobsmuscheln oder Fisch zur Auswahl - jeweils mit oder ohne Knoblauch. Da entschieden wir uns doch gleich für Fisch mit Knoblauch. Ein Gemüsesüppchen gab's vorweg.

Zum Nachtisch gab es Karamellpudding mit Ananas und alles schmeckte ganz lecker.  

Nach dem Essen richteten wir unser Zelt erst einmal häuslich ein und besorgten uns als Sitzgelegenheit zwei Plastestühle aus dem Restaurant. 

Danach machten wir einen langen Spaziergang die Küste entlang. Hier ist alles Natur und es gibt auch keine Anlegestelle fürs Boot.

Man findet alle 50 m Fischadler-Nester und jedes einzelne war belegt.

Ansonsten gibt es in diesem Naturschutzgebiet noch das Palapa-Camp von Kuyima. Wer länger als 3 Tage dort bleibt, darf in so einer Hütte übernachten.

Ansonsten nur Wasservögel.

Begegnet ist uns niemand, denn die waren alle beim Whale Watching. Unsere Tour war aber erst für den nächsten Tag angesetzt.  

Bei Kuyima hatte ich schon 10 Monate im voraus reserviert. Weil da eine Anzahlung von 30 % fällig war, wollte ich die Reservierung aufrecht erhalten und schließlich sind die Waltouren toll.  

Um 18 Uhr gab es Abendessen. Die Auswahl war wie mittags und wir wählten wieder den Fisch. Die Gemüsesuppe entsprach der vom Mittagessen, doch zum Nachtisch gab es Milchpudding mit Erdbeeren. Während dem Abendessen wurde noch ein Vortrag über die Grauwale gehalten und dann war es auch schon Zeit, sich auf den Weg zum Zelt zu machen.

Gut, dass wir Stirnlampen mit dabei hatten, denn ohne findet man in stockdunkler Nacht weder die Toiletten noch das Zelt. Es gibt nur ein paar Mini-Solarfunzeln, die wenigstens die Toiletten drinnen beleuchten. 

Wenn man so mit den Hühnern ins Bett muss, ist die Nacht fürchterlich lang. Um 20 Uhr blieb leider nur noch die Koje, denn lesen mit Stirnlampe ist mühsam. Dort am Popo der Welt schätzt man auf einmal Fernseher, Computer und Handynetze. Kurzerhand beschlossen wir, mit unseren drei LED's auf der Stirn noch eine Nachtwanderung durchs Camp zu machen. Aber viel war nicht mehr los. Wieder am Zelt angekommen, leuchteten daneben zwei Augenpaare zurück. Ein Kojotenpärchen hatte wohl einen Streifzug durchs Camp unternommen.  

Es war nicht nur heiß und stickig im Zelt (die langen Unterhosen hatten wir tatsächlich im Gepäck, aber brauchten sie somit nicht), sondern es wurde so stürmisch, dass das ganze Zelt wackelte. Offen lassen konnte man das Zelt wegen der Kojoten, Stechmücken und anderem Getier nicht. An Schlaf war jedenfalls nicht zu denken.  

Übernachtung: Im Zelt, Laguna San Ignacio

Preis: 218 $ inkl. Zelt, Vollpension und 1 x Whale Watching für 2 Personen


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