Ollantaytambo -> Machu Picchu

Die Felsenstadt und die Allcamayu Wasserfälle

Um 5:15 Uhr klingelte der Wecker. 5:45 standen wir an der Rezeption und bezahlten Kalle die Übernachtung. Leider hat die Familie vor einem Jahr das Servieren eines Frühstücks vor 6:30 Uhr eingestellt. Stattdessen bekamen wir eine Tüte mit Proviant in die Hand gedrückt. Um 6 Uhr war ein Mototaxi für uns bestellt und wir knatterten damit in Richtung Bahnhof.

 

Gut, dass wir nur mit leichtem Gepäck unterwegs waren. Selbst so früh am Morgen war die Straße zum Bahnhof verstopft. Die letzten 50 m gingen wir zu Fuß und durften nach Kontrolle der Tickets den Bahnsteig betreten.

 

 

Die Reiseleitung hatte uns Tickets für die Incarail besorgt, deshalb weiß ich nicht, wieviel die Fahrt kostete. Neben Incarail fährt nur noch PeruRail die Strecke. Wer es gerne luxuriös mag, der kann einen Platz im Belmond Hiram Bingham Waggon reservieren.

 

 

Bahnfahrten sind in Peru recht teuer, so dass die meisten Touristen erst in Ollantaytambo zusteigen. Wir warteten aufs Boarding.

 

 

Der Waggon und die Sitzplätze stehen auf dem Ticket und dementsprechend muss man einsteigen.

 

 

Nachdem wir uns die ganze Zeit über gewundert hatten, dass wir keinem einzigen Asiaten in Peru begegnet sind, war unser Waggon voll davon.

 

Da wir Hunger hatten, packten wir die Tüte aus.

 

 

Der Inhalt war keineswegs berauschend und den styroporähnlichen Müsliriegel ließen wir gleich in der Verpackung. Wir waren an dem Tag die einzigen Gäste im Hotel und das wunderte uns nun gar nicht mehr. Wenigstens eine Tasse Tee hätte man uns morgens anbieten können. Heißgetränke, Schokotaler und Hartkekse wurden dafür im Zug serviert.

 

Die steinharten Kekse

 

 

waren kein Frühstücksersatz, doch der Mandeltee schmeckte absolut lecker.

 

Nach 1,5 Stunden erreichten wir Machu Picchu Pueblo. Hier führen die Schienen mitten durch den Ort.

 

 

Hier war es aufgrund der vielen Leute sehr schwer, den Hotelpagen ausfindig zu machen. Er stand irgendwo ganz hinten in der Ecke und der örtliche Reiseleiter daneben. Der sagte uns, dass uns der Angestellte zum Hotel Tierra Viva begleitet und wir um 9:00 Uhr auf dem Marktplatz sein sollen.

 

Das Hotel ist ca. 15 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Wir lagerten dort unsere kleine Reisetasche ein und machten uns auf den Weg zum Hauptplatz.

 

 

Der Ort befindet sich inmitten fast senkrechter Berge und im Dschungel.

 

 

Es ist dort viel wärmer als in Cusco und vor allem sehr schwül. Trotz leichtem Regen und Bewölkung waren wir nach kurzer Zeit nassgeschwitzt. Der Guide kam 10 Minuten später und brachte uns 50 m weiter zum Busbahnhof. Obwohl uns Katja Tickets für den Nachmittag versprochen hatte, stand als Eintrittszeit 9:00 Uhr darauf. Die Busse (pro Person und Fahrt umgerechnet 6 €) fahren im Minutentakt und trotz langer Schlange saßen wir schnell im Bus. Es geht in vielen Serpentinen ca. 30 Minuten nach oben. Dort erwartete uns unser persönlicher Guide Jorge. Er empfahl uns, das WC aufzusuchen, denn in der Felsenstadt gibt es keine sanitären Anlagen und nur Einbahnwege. Die Schlangen vor den Toiletten waren natürlich lang und die Nutzung kostete umgerechnet 50 Cent pro Person.

 

Auf unseren Tickets stand ein Eintrittspreis von umgerechnet 38 € pro Person. Nachdem wir endlich durch die Ticketkontrolle waren, ging es 10 Minuten lang Gesicht an Po über viele hohe Treppenstufen weiter. Auf 2400 m Höhe ist das Treppensteigen anstrengend und selbst unser junger Guide schnaufte wie ein Walross.

 

Endlich erreichten wir den ersten Aussichtspunkt auf die Anlage.

 

 

Machu Picchu lag regelrecht im Dornröschenschlaf, als es 1911 von dem US-Amerikaner Hiram Bingham mit Hilfe eines einheimischen Führers entdeckt wurde. Bis heute ist wenig über die ehemalige Inkastadt in den Bergen bekannt. Es gibt viele Theorien, doch die wahrscheinlichste ist, dass die Festung in gemäßigter Höhenlage und dem milden Klima dem Inkaherrscher in den kalten Andenwintern als Rückzugsort diente. Machu Picchu wurde zu Beginn der Inkazeit gegründet und um 1450 ausgebaut. Der an drei Seiten von schroffen, steilen Felsen umgebene Ort war genial als Schutzburg und Festung gewählt. Mächtige Mauern schützten die Zitadelle und dank der hängenden Gärten konnten ca. 1000 Menschen ernährt werden.

 

 

Der Schnelldurchlauf begann, denn eine Führung darf nur zwei Stunden dauern und zudem regnete es. Im Regencape hatten wir uns den Besuch natürlich nicht vorgestellt und das Gehen auf den nassen, glitschigen Steinen bremste alle Besucher aus.

 

 

Unser Guide Jorge bemühte sich, uns die Geschichte näher zu bringen, doch mangels Zeit, der vielen Leute und dem Regen ging vieles unter.

 

 

Machu Picchu verhüllte sich zwar während unseres Besuchs in Wolken und Nebelschwaden, doch das Gefühl an einem magischen Ort zu sein, blieb bei uns aus.

 

Über eine weitere Treppe gelangt man zum Allerheiligsten, nämlich Intiwatana, dem "Ort, an dem die Sonne angebunden ist".

 

 

Der aus einem Felssockel herausragende Granitblock diente astronomischen Zwecken. Die Neigung des Blocks steht in direktem Bezug zum Äquator, die vier Scheitelpunkte markieren die Himmelsrichtungen.

 

Etwas weiter befindet sich der Heilige Felsen Pachamama Huasi. Mit viel Phantasie hat der gewaltige Felsblock nach links die Form eines Fisches und nach rechts die eines Meerschweinchens. Auffallend ist aber, dass der Stein die Kontur des dahinterliegenden Berges hat. Doch leider war auch dieser von den Wolken verhüllt.

 

 

In unmittelbarer Nähe befindet sich das Kontrollhäuschen für den Aufstieg zum Wayna Picchu.

 

 

Nur wer absolut schwindelfrei ist und über eine gute Kondition verfügt, sollte den Aufstieg wagen. Täglich dürfen max. 400 Personen die Felsnase besteigen und die Tickets müssen Monate im Voraus gebucht werden. 600 beschwerliche, schmale, unbefestigte Steinstufen führen zum Gipfel. Vor allem bei Regen ist der Aufstieg lebensgefährlich, da es keine Geländer gibt. Dennoch gönnen sich viele diesen Nervenkitzel.

 

 

Wir dagegen machten uns mit Jorge auf den Rückweg, denn die zwei Stunden waren schon vorbei. Jorge verabschiedete sich von uns und wir gingen gemächlich

 

 

in Richtung Ausgang.

 

 

Fast zwei Stunden zuvor waren wir dort oben.

 

 

Es war schon eine Meisterleistung der Inkas in diesem steilen Gelände eine Stadt zu errichten, die Jahrhunderte später zum Touristenmagnet wird.

 

 

Das Mähen und Düngen der Grasflächen erledigen die fleißigen Lamas.

 

Am Ausgang stellten wir uns in die Reihe und warteten auf den nächsten freien Bus.

 

Zurück im Tal gingen wir erst einmal zum Hauptplatz und dort schnurstracks in ein Restaurant. Nach dem mickrigen Frühstück vom Morgen knurrten unsere Mägen. Wir bestellten uns Tacos und wurden von der großen Portion mehr als satt. Danach gingen wir kurz ins Hotel und konnten einchecken.

 

Gegenüber vom Hotel ist ein Informationsstand. Dort fragte ich nach einer kurzen Wanderung, da es mittlerweile nicht mehr regnete, aber noch sehr unbeständig aussah. Die Dame empfahl uns den Besuch der Allcamayu Wasserfälle oberhalb des Dorfes und wir machten uns gleich auf den Weg.

 

Zuerst auf gemäßigtem Weg dem Fluss folgend,

 

 

doch schon bald ging es recht steil und über viele Treppen

 

 

zu den Steinskulpturen weiter.

 

 

Kurz darauf endet das Dorf und der Pfad durch den Dschungel beginnt.

 

 

Es begann zu regnen und wir hatten weder einen Schirm noch eine Regenjacke dabei. Da waren wir einmal im Berg-Regenwald unterwegs und schon schüttete es. Unter großen Bananenblättern suchten wir erst einmal Schutz, doch die hielten den Starkregen nicht lange von uns ab. Wir rannten bis zum Eingang weiter.

 

 

Kurz darauf kamen wir zu einer Blechhütte, die einem jungen Familienvater und Steinkünstler gehört. Ich fragte, ob wir warten können, bis der Regen aufhört. Das war ok für ihn. Wir saßen 15 Minuten im Trockenen, als zwei junge, ebenfalls durchnässte Amerikanerinnen des Weges kamen. Sie wollten auch zu den Wasserfällen und bezahlten den Eintritt. Tropfnass waren sie schon und schlimmer konnte es nicht werden. Nach 15 Minuten kamen sie zurück und wir saßen immer noch im Trockenen. Ich sagte zum Spaß, dass der Wasserfallwärter ein paar Leihschirme zur Verfügung stellen sollte. Eine der beiden Frauen sprach perfekt spanisch und sagte ihm das. Schirme hat er keine, meinte er, aber Plasticos zu verkaufen. Hombre, du bist überhaupt nicht geschäftstüchtig. Das hättest du uns schon vor einer halben Stunde sagen können. Wir kauften ihm zwei Plastikumhänge á 60 Cent ab und bezahlten den Eintritt. Für insgesamt 2,20 € kamen wir trocken bei den Wasserfällen an.

 

Gut, die Wasserfälle waren jetzt nichts Besonderes – Wasserfälle halt. Aber wir wissen jetzt, wodurch der Regenwald seine Bezeichnung hat.

 

Da es nicht mehr regnete, sahen wir auf dem Rückweg nicht nur die Hütte, die uns Unterschlupf bot,

 

 

sondern auch die wunderschönen Mini-Ruinenstädte, die der Künstler entlang des Dschungelpfades aus kleinen Steinen gebaut hat.

 

Wir waren begeistert und der junge Mann freute sich sehr über mein Lob.

 

Zurück im Dorf wurden wir an jeder Kneipe angesprochen. Nein, wir möchten nichts essen. Doch einer punktete mit der Happy Hour. Zwei Pisco Sour für 2,50 € ließen uns eine Weile auf deren Terrasse chillen.

 

Zurück im Hotel

 

 

gegenüber vom reißenden Urubamba-Fluss

 

 

duschten wir und zogen frische Klamotten an. Dann machten wir uns wieder auf den Weg hinauf ins Dorf zum Restaurant Indio Feliz. Das wurde uns am Titicacasee von Deutschen empfohlen. Wir hatten leider keine Reservierung, aber Glück, denn es war noch ein kleiner Zweiertisch frei. Die Spezialität des Hauses ist Forelle und die gibt es in vielen Variationen. Wir entschieden uns für Lachsforelle mit Mango aus dem Regenwald. Allein der Gedanke daran lässt uns heute noch das Wasser im Mund zusammenlaufen.

 

Zuerst bekamen wir frisch gebackene, noch heiße Brötchen. Dann die Forelle

 

 

mit frisch zubereiteten Kartoffelchips und verschiedenen Gemüsen in separaten Schälchen. Der Tisch war viel zu klein für das ganze Geschirr. Es war alles so lecker und das beste Essen der ganzen Reise. Der Eigentümer ist ein unsympathischer Franzose, der sein Personal unwirsch durch die Gegend scheucht, aber sein Essen ist unschlagbar gut.

 

Auch an diesem Abend blieben wir nicht lange wach, denn wir mussten am nächsten Tag schon wieder vor den Hühnern aufstehen.

 

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