Los Mochis <=> Topolobampo

Von der Suche nach dem Niedlichen und vom fürsorglichen Taxifahrer

 

Das Frühstücksbüffet in dem Business-Hotel war umfangreich und bot ziemlich viele warme mexikanische Speisen. Ich habe nichts gegen Fajitas zum Frühstück, Heiko dagegen bevorzugt eher Rührei.  

So gut gestärkt wollten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle machen. Wir wussten allerdings nicht, wo der Bus nach Topolobampo abfährt. Bestimmt vom Busterminal aus und nach dort brauchten wir ein Taxi. Die Dame an der Rezeption rief uns eins und nach 5 Minuten war der Fahrer da.  

Ich sagte ihm, dass wir mit dem Bus nach Topolobampo fahren möchten. Geschäftstüchig hielt er uns die Preisliste unter die Nase und sagte, dass er uns für 200 Pesos = 10,50 € fährt. Das sind 20 Minuten Fahrt und viel bequemer als mit dem Bus. 50 Pesos hätte es sowieso bis in die Innenstadt gekostet. Dieses Angebot konnten wir nicht ausschlagen und stiegen ein.   

Unterwegs fragte er, woher wir aus den USA kommen. Als ich ihm sagte, dass wir aus Alemania kommen, entschuldigte er sich vielmals und taute immer mehr auf. Wir unterhielten uns über die Landwirtschaft, denn die Gegend um Los Mochis ist sehr fruchtbar und es werden neben Mais sehr viele Kartoffeln angebaut. Er war ein bisschen enttäuscht, dass für uns Mais und Kartoffeln keine Exoten sind. Dann wollte er wissen, was wir eigentlich in Topolobampo wollen. Normalerweise setzt von dort die Nachtfähre nach La Paz (Baja California) über. Doch es war Vormittag und wir hatten kein Gepäck dabei. 

Ich erzählte ihm, dass wir El Pechocho sehen wollen. El Pechocho (der Niedliche) ist ein eigenbrötlerischer Delfin, der sich in eine Lagune zurückgezogen, aber gerne Menschenbesuch hat. Um ihn zu sehen, muss man einen Bootsbesitzer finden, der die Tour macht. Unser Taxifahrer war Feuer und Flamme, obwohl er von diesem Delfin zuvor noch nie etwas gehört hat.   

Wir erreichten die kleine Hafenstadt mit dem weltgrößten Naturhafen und dort war es wie ausgestorben. An der Uferpromenade stand ein Fischer und unser Taxifahrer fragte ihn wegen der Delfintour. Ich sah sein Kopfschütteln und hörte ein entrüstetes "muy caro" (sehr teuer). Der Fischer wollte dafür 1000 Peso = 52 €. Also fuhren wir weiter und er fragte einen Taxikollegen. Dieser bestätigte den Preis. Das war ihm jedoch viel zu teuer für uns. Dann hielt er neben einem Bus und fragte den Fahrer, ob auch einer nach Los Mochis oder zum Maviri Beach fährt.   

Keiner von uns kam auf die Idee auszusteigen. Irgendwie machten die Hafenstadt und die wenigen Leute unterwegs einen merkwürdigen Eindruck. Nun war guter Rat teuer, denn 1000 Pesos wäre uns die Bootsfahrt schon wert gewesen. Wir wussten aber nicht, wie weit es bis zur Lagune ist und vor allem, ob El Pechocho sich überhaupt zeigt. Der Taxifahrer war jedenfalls erleichtert, als wir ihm sagten, dass er uns weiter bis zum Maviri Beach fahren soll. Aber auch da hatte er seine Bedenken, weil der Beach nur am Wochenende bevölkert ist und wahrscheinlich unter der Woche kein Bus fährt.   

Zum 8 km entfernten Maviri Beach verbindet ein Damm mehrere kleine Inseln. Auf dem Weg dorthin gibt es die Fledermaushöhle,

 

aber die Nachtschwärmer fliegen erst um 18 Uhr aus.  

Der beliebte Maviri Beach befindet sich auf der Rückseite der Insel.

 

Es gibt dort einige Restaurants, die jedoch verwaist waren und nur ein Mann stand an der Hauptstraße. Diesen fragte unser Taxifahrer, ob ein Bus zurück fährt. Ja, aber wann konnte er nicht sagen. Schließlich gibt es in der Gegend keine offiziellen Bushaltestellen oder Fahrpläne.  

Unser Taxifahrer fuhr die Straße weiter, stieg plötzlich auf die Bremse und zeigte lachend auf das Schild.

 

Jetzt hatten wir El Pechocho doch noch gefunden. Dieser Taxifahrer war echt der Oberknaller.  

Abseits der Restaurants war der Strand leider nur noch vermüllt.

 

Den Müll kann die Bevölkerung gerne behalten, aber eine Erinnerung an unseren fürsorglichen Taxifahrer wollten wir unbedingt mitnehmen.

 

machten wir uns auf den Weg zurück nach Los Mochis. Er hätte uns bestimmt noch weiter herum gefahren und eigentlich hätte mich noch das ehemalige Haus von El Chapo interessiert, der dort im Januar 2016 verhaftet wurde. Aber so wie ich ihn mittlerweile kannte, hätte er sich geweigert. Deswegen bat ich ihn, uns am Botanischen Garten abzusetzen und damit war er einverstanden.

 

Es war so heiß an dem Tag und der Park bot nur wenig Schatten.

 

Zu sehen gibt es neben all den Palmen ein Schmetterlingshaus, das nur zu bestimmten Zeiten geöffnet hat, einen Banyan Tree

 

und ein ziemlich verdreckter See mit vielen Schildkröten.

 

Neben der Parkanlage befindet sich ein kleines Einkaufszentrum und ein KFC. Im klimatisierten Bereich kühlten wir uns etwas herunter, bevor wir uns auf den 2 km langen Weg entlang der belebten Straße zum Hotel machten. Leider hat das Hotel keinen Pool- oder Außenbereich.  

Am späten Nachmittag schlenderten wir noch zum Walmart und kauften ein paar Flaschen Wasser. Mit dem Abendessen hatten wir Pech, denn das Restaurant in der Nähe hatte zwar ein nettes Ambiente, aber einen unfähigen Koch.  

So ging der Tag ganz anders als geplant vorüber. Den niedlichen Delfin haben wir nur auf dem Schild gesehen, doch dafür einen sympathischen Taxifahrer kennen gelernt.  

Übernachtung: Ibis, Los Mochis

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