Von Los Angeles nach San José del Cabo

 

Nach acht Monaten Vorbereitung war es im März 2013 endlich soweit.

 

Wir sind ein Tag zuvor in Los Angeles gelandet, hatten für einen Tag einen Mietwagen bei Hertz reserviert und trafen nachmittags noch alte Bekannte in der Nähe von Huntington Beach. Übernachtet haben wir im Holiday Inn Express in Hawthorne (Flughafennähe).

 

Wir schliefen trotz Jetlag ausgezeichnet und auch erstaunlich lange. Das Hotel bot ein Hot Breakfast mit Rührei, warmen leckeren Cinnamon Rolls und einem kräftigen Kaffee. 

 

Nach dem Auschecken fuhren wir gleich zu Hertz und gaben den Mietwagen zurück. Der Shuttle Bus brachte uns sehr schnell zum Terminal der Alaska Airlines.

   

Normalerweise sind alle Gepäckstücke, die aufgegeben werden, bei der Alaska gebührenpflichtig. Irgendwie schien die Dame am Schalter einen guten Tag zu haben, denn sie verlange keine Kreditkarte von uns. Wir waren natürlich viel zu früh am Flughafen und so dauerte es noch drei Stunden bis zum Weiterflug.

 

Die Flugzeit betrug 2,5 Stunden und die werde ich nutzen und euch etwas über die Baja California erzählen. Aber keine Angst, das dauert jetzt keine 2,5 Stunden ;-).

 

Die mexikanische Halbinsel ist über 1200 km lang und somit länger als der italienische Stiefel. Sie brach vor Millionen von Jahren vom Festland ab und driftet noch heute ca. 7 cm im Jahr gen Westen. Dabei ist sie wie ein Wellenbrecher gegen den rauhen Pazifik. Dafür ist die östliche Seite im Golf von Kalifornien ruhig und von vielen Inseln übersäht. Aus den Tiefen des Golfs dringen Nährstoffe nach oben und deshalb ist es das fischreichste Gewässer Mexikos und dementsprechend bei Sportanglern und Tauchern beliebt.

 

Die Halbinsel verbirgt eine bizarre Landschaft mit endlosen Kakteen- und Sukkulentenwäldern, menschenleeren Stränden, trockenen Flussläufen, grünen Palmenoasen und einer canyonzerfurchten Bergkette, die sich durch die ganze Länge der Halbinsel zieht.

 

Die beste Reisezeit sind der Februar und der März. Einmal wegen den blühenden Kakteen und zum anderen wegen der Grauwale, die in den Buchten ihre Jungen zur Welt bringen und sich dann wieder auf den Weg nach Alaska machen. Ab April ist es schon zu heiß und erbarmungslos brennt dann die Sonne vom tiefblauen Himmel. Die spanischen Eroberer tauften das Land Calida Fornax, was übersetzt „heißer Ofen“ bedeutet. Und das ist die Halbinsel Baja California in jeder Hinsicht. Die Sonne lässt alles austrocknen. Nur die hartnäckigsten Pflanzen überstehen die lang anhaltenden Dürreperioden. Aber sobald nur ein paar Regentropfen fallen, verwandelt sich das Land explosionsartig in ein farbenprächtiges Blütenmeer. Erst dann kann man glauben, dass es hier mehr als 4000 Pflanzenarten gibt und davon 700 endemische (d. h. nur dort vorkommend).

 

Aber auch die Tierwelt kann mit einer seltenen Spezies aufwarten. Es handelt sich dabei um die Handwühle, einer uralten Reptilienart. Diese blinde Ringelechse lebt und jagt überwiegend unterirdisch.

 

Doch nun dazu, wie sich uns die Baja Sur präsentiert hat:

   

Das Ankunftsterminal in San José del Cabo ist sehr modern und die Immigration ging zügig voran.

 

Für Mexiko muss man - wie früher in den USA - so eine Besucherkarte ausfüllen, die beim Rückflug wieder abgegeben werden muss. Auf Fingerabdrücke wird verzichtet und Fragen werden auch keine gestellt. Das Gepäck stand auch sofort bereit.

 

Wir schauten dann nach Europcar, konnten aber keinen Schalter entdecken. Das nutzten windige Gesellen aus, um uns in ein Gespräch zu verwickeln und hilfsbereit zu tun. Trotz Namensschild und Flughafen-ID misstraute ich schnell. Es stellte sich heraus, dass es sich um Timesharing-Agenten handelte. Diese Schmeißfliegen wurden echt zur Plage.

 

Nachdem wir - ziemlich genervt - einfach weitergingen, sahen wir endlich einen "richtigen" Europcar-Mitarbeiter. Im Nachhinein wissen wir, dass man sich keinesfalls in ein Gespräch verwickeln lassen darf, sondern einfach sagt "we live here" und gut isses.

 

Dann bei Europcar stand unser Dodge Journey - kurz Juan genannt - mit 13533 km (Mexiko hat das metrische System) schon bereit. Allerdings ist trotz deutscher Zusatzversicherungen vor Ort noch eine Kaution von 800 US $ zu hinterlegen. Von der Tankfüllung sollten wir Juan so zurückbringen, wie wir ihn bekommen haben und das war fast leer!

 

Gut, dass wir auf die kostenpflichtige Expressroute verzichtet haben, denn dort wären wir spritlos gestrandet. Also die nächste Tankstelle angefahren und erst mal vollgetankt. Übrigens: Die einzigen englischen Worte, die die Tankwarte kennen sind "regular" und "full". So tankten wir Juan full und zahlten 750 Pesos = 54,35 €. Gut, dass ich etwas Spanisch gelernt hatte, denn der Tankwart fragte mich gleich, wo wir herkommen und ob es dort kalt ist.

 

Nun war also auch das Tanken erledigt und wir fuhren 30 Minuten auf der Landstraße tiefen Schlaglöchern ausweichend im Slalom stadteinwärts. Da das auf allen Spuren alle machen, herrscht nicht nur ein Chaos, sondern man muss höllisch aufpassen. Da war es dann soweit, dass Heiko am liebsten den nächsten Flieger zurück in die Staaten genommen hätte.

 

Beim ersten WalMart machten wir Halt, kauften eine Styrobox und Getränke ein. Es war zwar bewölkt, doch wir hatten 25°C und entsprechend Durst. Nicht nur unsere "chica de navegación" war in San José del Cabo plötzlich überfordert und fand das Hotel nicht. Also sprach ich einen jungen Mann zuerst in englisch an, doch er sprach nur spanisch.

 

Juhuu, dank meiner geringen Spanischkenntnisse verstand er mich zwar gleich, doch er kannte das Hotel nicht. Ohne zu zögern rief er in unserem Hotel an und ließ sich den Weg beschreiben. Dann setzte er sich zu uns ins Auto und fuhr die 3 km mit. Dort wollte er doch allen Ernstes aussteigen und zurücklaufen. Selbstverständlich fuhren wir ihn zurück und so viel Engagement und Hilfsbereitschaft wurde anständig belohnt.

 

Wir checkten kurz darauf im Marisol Boutique Hotel ein.

   

Das Hotel gehört Marisol, einer sehr netten jungen Frau. Es ist ein familiäres kleines Hotel mit 8 Zimmer. Das Hotel hat keinen Pool, aber zum Strand sind es 400 m. Einzig störend ist die Beschallung vom Aerobic-Studio gegenüber und einer Bar.

 

Ich fragte Marisol, wo man gut Fisch essen könnte. Sie empfahl uns eine Taceria. Wie sich dann herausstellte, macht eine Taceria leider nur Tacos. Also bestellten wir einen Taco. Es kam eine Teigflade mit 10 cm Durchmesser und ein paar Streifen gegrillten Fisch drauf. Davon würde nicht mal unser Kater satt. Wir haben dann beobachet, dass die Leute von so einer Art Salatbar irgendwelche Soßen und geschnibbeltes Gemüse darauftun. Also nachgemacht! Dann bestellten wir einen Quesadilla (Käsetaco) mit Marlin. Das sah dann so aus:

Nun routiniert, bestellten wir noch einen Dorados fritos (fritierter Taco) mit Shrimps und packten wieder ordentlich was drauf.

Spaßig war's und geschmeckt hat es uns erstaunlich gut.

 

Letztendlich waren wir auch gesättigt und bezahlten für sechs Tacos und Getränke (einschl. einer Strawberry-Margarita) 208 Pesos = 15 €.

 

Das war uns nun genug Abenteuer am ersten Tag und wir versuchten - trotz lärmender Musik - zu schlafen.

 

Übernachtung: Marisol Boutique Hotel, San José del Cabo

Bewertung: Sauber, familiär geführtes kleines Hotel, jedoch vom Lärmpegel her nicht zu empfehlen.

 

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